Res
Serie
5 C-Prints auf Aludibond, 120 x 168 cm
2008
Chemiegebinde #01 – Agepon 1l
Chemiegebinde #02 – LC 21 250ml
Chemiegebinde #03 – Hypo Eliminator 475ml
Chemiegebinde #04 – CPRA Digital Pro 2,1l
Chemiegebinde #05 – Rodinal 125ml
Auflage: 7+2
Warum fotografiert ein zweiundfünfzigjähriger Fotograf, der die Höhepunkte seiner prägenden Karriere schon hinter sich gelassen hat, banales Werkzeug?
Assistiert von Robert Frank macht sich Walker Evans 1955 daran, fünf wohl ausgewählte Werkzeuge für das Portfolio „Beauties of the Common Tool“ zu fotografieren. Scheinbar reichen ihm die Schönheit und Form, verbunden mit der Banalität dieser Dinge, aus.
Da wollen wir keinen Widerspruch leisten, denn wir wissen, dass die Existenz der Dinge letztendlich davon abhängt, dass sie wahrgenommen werden oder auch nur wahrgenommen werden könnten. Und wenn man dem Sensualismus glaubt, dann ist die Fotografie der Bote dieses Glaubens. Schließlich ist es nicht so, dass uns die fotografische Abbildung der Dinge viel zu deutlich zeigt, dass erst die Wahrnehmung deren Existenz begründet. Denn die Fotografie ist nicht die Kopie des Dings, sondern die Kopie der Wahrnehmung des Dings.
Und so haben wir uns daran gemacht, dieses Talent der Fotografie zu nutzen und uns die Frage gestellt wie es denn mit der Kopie des Dings gehalten wird. Die Kopie eines Dings, wie eines Chemiegebindes, das durch die Entleerung der Chemie also völlig bedeutungslos geworden ist, wird durch die Kamera wahrgenommen und fotografiert.
Das Kopieren vernichtet die Existenz des Objekts nicht nur nicht, sie erhöht sie sogar und wir stellen nicht nur fest, dass die Dinge wahrgenommen werden, sondern dass sie dieser Prozess zu schönen Dingen macht.
„Ob der Fotograf nun ein Künstler ist oder nicht“, darum kümmert sich Walker Evans wenig. Denn „er ist ein glücklicher Sinnesmensch allein deswegen, weil das Auge sich an sinnlichen Empfindungen reibt und nicht an begrifflichen Vorstellungen.”
Das Kopieren vernichtet die Existenz des Objekts nicht nur nicht, sie erhöht sie sogar und wir stellen nicht nur fest, dass die Dinge wahrgenommen werden, sondern dass sie dieser Prozess zu schönen Dingen macht.
„Ob der Fotograf nun ein Künstler ist oder nicht“, darum kümmert sich Walker Evans wenig. Denn „er ist ein glücklicher Sinnesmensch allein deswegen, weil das Auge sich an sinnlichen Empfindungen reibt und nicht an begrifflichen Vorstellungen.”