Diejenigen, die diese Bilder verfertigen, werden am Tag der Auferstehung bestraft werden

Tafelbild unvollendet

Der Aufstand der Kommune in Paris von 1871 und die gewaltsame Niederschlagung war eines der ersten politischen Ereignisse, bei dem auch die Fotografie eine wichtige Rolle spielte. Neu dabei war, dass die Fotografie nicht nur zu Dokumentationszwecken diente sondern von Justiz und Polizei auch zu Ermittlungszwecken eingesetzt wurde.

So wurden etwa Bilder, die aufständische Kommunarden in Siegesposen machen ließen, später von den Behörden an die Grenzposten geschickt, um Flüchtige ausfindig zu machen. Gleichzeitig wurden die verhafteten Mitglieder der Kommune in den Versailler Gefängnissen fotografiert.

Hier beginnt eine Geschichte der Fotografie als Überwachungsinstrument, das bis heute immer mehr ausgebaut wurde.
Ein Verfahren, welches in diesem Zusammenhang vermehrt eingesetzt wird, ist die Iriserkennung. Dabei wird mit einer Kamera ein Bild der Iris gemacht und die wesentlichen Merkmale in numerische Werte umgewandelt und gespeichert, um sie mit bereits vorhandenen Daten zu Vergleichen.
Das Irismuster ist als Merkmal sehr stabil. Es verändert sich ein Leben lang nicht wesentlich und ist in der Identifizierung von Menschen sehr sicher, da sich selbst genetisch gleiche Augen im Irismuster unterscheiden. 

Die Iriserkennung ist im eigentlichen Sinn ein Verfahren der Biometrie und nicht der Fotografie. Das Ziel ist nicht die Herstellung eines Bildes sondern die Vermessung des Auges. Bei der Verwendung von Handkameras für die Iriserkennung ist jedoch der Akt ein fotografischer. Die Kamera, kaum größer als ein modernes Spiegelreflexgerät, wird im Abstand von einem halben bis einem Meter auf das Auge des zu Vermessenden gerichtet.
Dabei werden Parameter wichtig, die es auch in der Fotografie gibt: Fokussierung, Licht, Perspektive, Körperhaltung.